Donnerstag, 17. März 2011
Hallo An Alle
Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Ich habe auch nie in Deutschland gelebt. Trotzdem ist ein Teil von mir "Deutsch", da ich diese Sprache seit meinem 9. Lebensjahr gelernt und später Germanistik studiert habe. Danach arbeitete ich als Deutschlehrerin und Übersetzerin.

Anett am Computer

Heute bin ich Mama. Und ich möchte, dass meine Kinder auch meinen "deutschen Teil" kennen.

Deshalb habe ich ihnen Kinderlieder nicht nur in meiner Muttersprache, sondern auch auf Deutsch gesungen, darum haben wir so viele deutschsprachige Bilderbücher, CDs und DVDs zu Hause.

Und nicht selten spielen wir einfach Deutsch. :)

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Sprache
Sie können so gut deutsch und haben nie in Deutschland gelebt? Das ist toll. Wo leben Sie? Ich meine, was ist Ihre Muttersprache?
Seit 12 Jahren lebe ich als Deutscher in Frankreich,
habe schon früh französisch gelernt und komme ganz gut zurecht. Aber französisch bleibt für mich eine Fremdsprache. Zuhause bin ich nur im Deutschen. Ich bewundere Menschen, die wirklich zweisprachig sind.
Schönen Abend!

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Hallo Rosenziffa,

vielen Dank für die netten Worte!
Ich bin Ungarin und wohne in Budapest. Und ja, Ungarisch bleibt für immer die Muttersprache für mich, Deutsch ist etwas, was irgendwie dazugekommen ist... :) Darf ich fragen, ob Sie Kinder haben? Mich würde interessieren, wie die Kommunikation zwischen Ihnen abläuft?
LG
Anett

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Kindersprache
Hallo Anett,
Ja, ich habe Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, die aber erwachsen sind. Die Sprache war im Verhältnis zu ihnen nie ein Problem, weil wir - meine verstorbene Frau und ich - mit denen in Deutschland gelebt haben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Sprache im Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ein Problem sein kann, z.B. für junge Eltern aus Deutschland, deren Kinder hier in Frankreich aufwachsen. Die gehen hier in die Schule und wachsen in einer francophonen Umwelt auf. Sie meinen dann, deutsch brauchen sie nicht zu lernen, weil sie das von zuhause können. Aber wenn sie nur französisch und nicht auch deutsch in der Schule lernen, werden sie im Deutschen bald unsicher und ziehen es vor, französisch zu sprechen, weil sie darin sicherer sind. Wenn die Eltern dann nichts dagegen tun, verliert sich das Deutsche schnell soweit, dass sie nur noch ein wenig radebrechen können.
Aber bei Ihnen dürfte das Problem anders sein. Sie leben - wenn ich das recht verstehe - in einer ungarischen Umgebung und wollen, dass Ihr Kind frühzeitig deutsch oder eine andere Fremdsprache lernt. Ich denke mir: wenn es so begabt ist wie Sie, wird das kein Problem sein.
Grüsse!
Rosenziffa

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Problem anders
Es ist interessant, wie vielseitig die Situationen sein können, in denen Zwei(oder Mehr)sprachigkeit auftritt... Ja, wir wohnen in einer ungarischsprachigen Umgebung - wo aber deutschsprachige Einflüsse auch herzlichst willkommen sind :)

Glückwünsche zu den drei erwachsenen Kindern - und vielleicht werden Sie, wenn Sie weiterhin in Frankreich leben, in ein Paar Jahren auch Erfahrungen mit der zweisprachigen Kindererziehung sammeln können - wenn die Enkelkinder zu Besuch kommen... :)

bis dann alles Gute,
Anett

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Hallo Anett
Bis meine Enkelkinder zu Besuch kommen will ich mit einer Antwort auf Ihre Zeilen nicht warten.

Ich bin ganz neu beim bloggen, habe erst vor ein paar Tagen meinen blog "aspirin.blogger.de" eingerichtet und versuche mich zu orientieren, indem ich hier und da hineinschaue. Viele blogs sind voller Probleme. Manchmal sind die Probleme konkret, sodass man sich dazu äussern kann, oft aber auch recht verschwommen. Ihr blog hat mir gefallen, weil er so erfrischend einfach und direkt ist. Es ist nett, mit Ihnen zu plaudern.

In Ungarn scheint man dem Deutschen recht nahe zu sein. Wirkt da die k. + k. - Vergangenheit nach? Kennen Sie den israelischen Schriftsteller Ephraim Kishon? Er stammt aus Ungarn, ist vor den Nazis nach Israel geflohen. Seine witzigen Kurzgeschichten werden in Deutschland viel gelesen und zwar in der Übersetzung von Friedrich Torberg, wobei ich nicht weiss, in welcher Sprache Kishon eigentlich geschrieben hat. Wie ich weiss, spricht er jedenfalls deutsch. Mir scheint, Kishon hat viel von Roda-Roda gelernt, der auch aus Ungarn stammte, aber deutsch geschrieben hat. Den lese ich sehr gern und immer wieder. Er hat etwas tröstliches, weiss allen Schwierigkeiten des Lebens mit Humor zu begegnen.

Ich übersetze zur Zeit Jean-Henri Fabre aus dem Französischen ins Deutsche. Auf meiner vorgenannten blogseite habe ich ihn ein wenig vorgestellt. Vielleicht finden Sie Zeit, einmal hinein zu schauen und ich höre wieder von Ihnen.
Bis dann!
Rosenziffa

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